PROJEKTBESCHREIBUNG

Über das Projekt „H2 Backbone Murfeld“

Das Projekt „H2 Backbone Murfeld“ schafft grenzüberschreitende Wasserstofftransportmöglichkeiten zwischen Slowenien und Österreich von 33 GWh/Tag. Dabei kann der Wasserstoff in beide Richtungen geleitet werden. Im Rahmen des Projekts wird die Süd-Ost-Leitung (SOL) durch eine insgesamt 26,1 km lange parallele Leitung für reine Wasserstoffprojekte erweitert. Das Leitungssystem der SOL verläuft – von der Trans Austria Gasleitung (TAG) abzweigend – von Weitendorf in der Steiermark nach Murfeld zur österreichisch-slowenischen Grenze.

Mehrwert von „H2 Backbone Murfeld“

Erweiterung der Süd-Ost-Leitung (SOL) durch parallele Wasserstoffleitung

Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur

Das Potential erhebliche Mengen an Wasserstoff aus dem Süden, z.B. aus Kroatien via Slowenien oder Italien nach Österreich zu transportieren, trägt maßgeblich zur Diversifizierung des heimischen Energiesystems bei. Vor allem Verbraucherzentren in Österreich, wie die Steiermark, der Großraum Wien und der Großraum Linz, aber auch umliegende Industriegebiete – insbesondere das Chem-Delta Burghausen und das Cluster Ingolstadt in Bayern – würden von einer zusätzlichen Versorgungsmöglichkeit mit Wasserstoff aus dem Süden profitieren.

Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung des Energiesystems

Der Einsatz von Wasserstoff als klimaneutraler Energielieferant ist eine wichtige Maßnahme, um die Klimaziele der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten zu erreichen. Darüber hinaus wird Wasserstoff für die Versorgungssicherheit von Wirtschaft und Industrie künftig eine wesentliche Rolle spielen. Österreichs Industrie benötigt erhebliche Mengen an Wasserstoff, das zeigt eine von Austrian Gas Grid Management (AGGM) im Frühjahr 2022 durchgeführte Umfrage bei österreichischen Großabnehmern. Die industriellen Verbraucher schätzen ihren Bedarf bis 2030 auf 12 Terawattstunden (TWh) sowie bis 2040 auf 47 TWh Wasserstoff. Um den kontinuierlich steigenden Bedarf zu decken, müssen die Transportwege zwischen den Produktionsstätten und den Abnehmern in Europa und somit die innereuropäischen Transportwege weiter ausgebaut werden.

Eingereicht als PCI-Projekt

Das Projekt „H2 Backbone Murfeld“ wurde als „Projekt öffentlichen Interesses“ (Projects of Common Interest / PCI) bei der Europäischen Kommission eingereicht, da es in der Lage ist, einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung und Klimaneutralität von Österreichs Industrie sowie in weiterer Folge der Industrie seiner Nachbarstaaten zu leisten. Anders als das Projekt „H2 Backbone WAG + Penta-West“ wurde H2 Backbone Murfeld aktuell nicht in die im November 2023 veröffentlichte 6. PCI Liste aufgenommen. Die Unionsliste der PCI wird alle zwei Jahre erstellt und eine neuerliche Einreichung für die nächste PCI Liste wird voraussichtlich bereits Ende 2024 möglich sein.

Europäischer Schulterschluss

Damit die europäische Wirtschaft und Industrie zukünftig mit der notwendigen Menge an Wasserstoff versorgt werden kann, braucht es einen europäischen Schulterschluss und gemeinsames, koordiniertes Vorgehen. Das Projekt „H2 Backbone Murfeld“ ist Teil der europaweiten Initiative REPowerEU, die es vorsieht, den europäischen Import von Wasserstoff über drei große Korridore zu ermöglichen: Über das Mittelmeer, die Nordsee und – sobald es die Umstände zulassen – die Ukraine. Als Teil dieser Initiative kann der „H2 Backbone Murfeld“ in Kombination mit anderen geplanten Infrastrukturprojekten in den angrenzenden bzw. vorgelagerten Ländern maßgeblich zur europäischen Wasserstoffversorgung beitragen. Das Projekt wird daher eng mit den benachbarten Netzbetreibern koordiniert, um künftig einen reibungslosen Wasserstofftransport zu gewährleisten.

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